Durch den Verzehr glutenhaltiger Getreide wird bei entsprechender erblicher Veranlagung ein entzündlicher Prozess (Autoimmunreaktion) in der Darmschleimhaut ausgelöst. Dadurch wird die Funktion des Dünndarms stark beeinträchtigt, die Aufnahme von Nährstoffen wird gestört. Die Erkrankung tritt häufig bereits im Kindesalter auf und wird dann Zöliakie genannt. Heute wissen wir, dass es verschiedene Formen der Glutensensitivität gibt, die auch erst im höheren Lebensalter auftreten können. Hier dauert es oft Jahre bis Jahrzehnte, bis die Diagnose gestellt wird. Darüber hinaus gibt es heute zahlreiche weitere Formern der Getreideunverträglichkeiten auf verschiedenste Komponenten im Getreide.
Mittels Dünndarmspiegelung können typische Veränderungen in der Darmschleimhaut erkannt werden. Darüber hinaus können im Blut Antikörper auffällig sein.
In Einzelfällen ist eine Glutensensitivität nur mittels einer fachlich begleiteten, speziellen diagnostischen Ernährungstherapie zu erkennen.
Eine glutenfreie Ernährung ist das wichtigste Therapieziel. Diese bedarf einer umfangreichen Beratung. Für Betroffene reicht es nicht aus, glutenfreie und glutenhaltige Grundnahrungsmittel zu kennen. Kenntnisse über das Lebensmittelrecht, Lebensmittelkunde und die Besonderheiten bei der Produktion und Sicherheit von glutenfreien Getreideprodukten sind erforderlich.
Darüber hinaus sind zumindest bei einer Neudiagnose anfänglich häufig weitere Überenmpfindlichkeiten im Sinne eines Reizdarms zu berücksichtigen. Nährstoffdefizite müssen erkannt und ausgeglichen werden.