Ernährung bei Hauterkrankungen


Haut und Ernährung Einige Hauterkrankungen können erheblich oder sogar ausschließlich durch Nahrungsmittel ausgelöst werden.

Lesen Sie hier mehr dazu!

Darüber hinaus ist eine bedarfsgerechte Ernährung in jedem Fall für ein gesunde und schöne Haut wichtig.

Ob Sie sich bedarfsgerecht ernähren, können Sie bei meinem Ernährungscheck erfahren.

Neurodermitis atopische Dermatitis, endogenes Ekzem

Die Neurodermitis ist eine der häufigsten Hauterkrankungen. In Deutschland sind ca. 10 Millionen Menschen betroffen. Sie gehörte zu den Erkrankungen des atopischen Formenkreises, die Betroffenen haben meist eine abnorm gesteigerte Reaktion des Immunsystems auf Substanzen, die eigentlich harmlos sind (Typ-I-Allergien).

So finden sich häufig Allergien gegen Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben aber auch gegen Nahrungsmittel. Allergische Reaktionen können im Einzelfall wesentliche Auslöser der Hautreaktionen sein.

Ungefähr ein Drittel aller Betroffenen leidet auch unter einer Nahrungsmittelallergie. Nahrungsmittel können bei diesen Patienten zu einem erheblichen Auslöser der Erkrankung werden.

Säuglingsekzem

Bereits kurz nach der Geburt können Hautveränderungen auftreten, häufig findet sich ein Milchschorf auf der Kopfhaut oder auch im Gesicht. 

Säuglingsekzeme können einen Hinweis auf eine beginnende Neurodermitis darstellen. Besonders Augenmerk gilt jetzt der Ernährung. Unter Umständen kann die Ursache für ein Säuglingsekzem oder eine beginnende atopische Dermtitis eine Nahrungsmittelallergie sein. 

Eine entsprechende Diät sowie eine vorbeugende allergenarme Ernährung sind jetzt besonders wichtig.

Schuppenflechte Psoriasis

Wir wissen heute, dass bestimmte Stoffwechselsituationen des metabolischen Syndroms zu einer Silent Inflammation führen und erheblicher Ko-Faktoren einer Psoriasis sind. Eine Stoffwechselanalyse und Ernährungstherapie führt in Einzelfällen sogar zu einer Abheilung von sonst therapieresistenter Psoriasis.

Dermatitis herpetiformis Duhring

Ist eine chronische Hauterkrankung, die bei Betroffenen mit Glutensensitivität oder Zöliakie auftreten kann. Bei manchen Betroffenen sind dennoch weder Durchfall noch Blähungen auffallend.

Charakteristisch ist immer ein starker Juckreiz, der auch ohne weitere sichtbare Hautveränderungen auftreten kann. Häufig treten zusätzlich kleine rötliche Papeln (=Knötchen) auf, die sich in Bläschen umwandeln. Wegen des starken Juckreizes werden diese meist aufgekratzt und zurück bleibt eine Kruste. Die Hautveränderungen treten symmetrisch, bevorzugt an den Ellenbogen und Knien, über dem Kreuzbein, am behaarten Kopf, an der Stirn-Haargrenze und manchmal auch gestreut am Körper auf.

Durch eine entsprechende Ernährungstherapie ist bei 50% der Betroffenen eine Symptomfreiheit der Haut erzielbar

Urtikaria oder Nesselsucht

Die Hauptbeschwerde der Patienten ist der starke, teilweise unerträgliche Juckreiz  mit begleitenden roten Quaddeln (Nesseln) auf der Haut. Die Quaddeln können vereinzelt aber auch am gesamten Körper auftreten. Ebenso kann die Größe der Quaddeln stark variieren, so können diese punktfömig oder auch flächig groß wie ein Handteller sein.

Es gibt verschiedene Formen der Urticaria, z.B. akute Urticaria, chronische Urticaria, Urticaria mit Gesichtsschwellung (Angioödem, Quincke-Ödem), Lichturticaria, Kälteurticaria, chollinergische Urticaria, Wärmeurticaria, Druckurticaria usw.

Auslöser können Infektionen (Bakterien, Viren), Schilddrüsenerkrankungen, Medikamente aber eben auch Nahrungsmittel oder Nahrungsmittelzusatzstoffe sein.

Bei der Überprüfung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist viel Erfahrung gefragt. Häufig werden pauschale und unnötig strenge Diäten eingehalten.

Mastozytose

Ist eine vergleichsweise seltene Erkrankung, die durch die Anhäufung von Mastzellen in der Haut oder den inneren Organen gekennzeichnet ist.

Die Ursache der Erkrankung ist ungeklärt, jedoch sind bei bekannter Mastozytose gewisse auslösende Faktoren bekannt:

  • Allergische Erkrankung, insbesondere Nahrungsmittelallergien
  • Alkohol
  • scharfe Gewürze
  • bestimmte Nahrungsmittel und -zusatzstoffe
  • (emotionaler) Stress
  • Infektionskrankheiten
  • Medikamente: Morphinderivate, Narkosemittel, Narkosegase, Kodein, Lokalanästhetika, Chinin, Amphotericin B, Acetylsalicyl-säure (ASS) etc.
  • Insektengifte (Biene, Wespe), Schlangen- und Quallengifte, und andere
  • Physikalische Auslöser: Anstrengung, Sonnenlicht, Kälte, Wärme, Reibung

Eine diätetische Therapie ist bei der Mastozytose unabdingbar. Von Pauschaldiäten oder unnötig strengen Diäten ist abzuraten.

Akne oder "unreine" Haut

Die Akne, oft auch in milder Form als „unreine“ Haut bezeichnet ist eine Sammelbezeichnung für Erkrankungen des Talgdrüsenapparates und der Haarfollikel. Neben nicht entzündlichen Komedonen können auch eine Reihe entzündlicher Effloreszenzen wie Papeln, Pusteln und Knoten entstehen.

Ein Zusammenhang zwischen der Ernährungsweise und dem Auftreten von Akne scheint bei einigen Betroffenen zu bestehen.

Bekannt sind bestimmte Stoffwechselerkrankungen, die fehlernährungsbedingt auftreten und eine Akne entweder verursachen oder zumindest ungünstig beeinflussen können. Hierzu zählen fehlernährungsbedingte Fälle des PCOS, deren Hyperandrogenismus Akne zur Folge hat. Krankhaft erhöhter Blutzucker, wie er in Fällen unbehandelten Diabetes mellitus auftritt, vermag die bakterielle Besiedlung der Haut und nachfolgende Entzündungen zu begünstigen, was sich ungünstig auf die Ausprägung einer bereits bestehenden Akne auswirken dürfte.

Ein „Ernährungscheck“ ist bei Akne unbedingt zu empfehlen. Durch eine spezielle diagnostische Ernährungsumstellung kann geprüft werden, ob ein Betroffener unter einer „ernährungssensitiven Form“ der Akne leidet oder nicht.

Chronischer Juckreiz der Haut oder unklare Hautausschläge

Für Ausschläge und Juckreiz der Haut kommen zahlreiche Ursachen in Frage (siehe auch atopische Dermatitis, Urticaria). Zahlreiche Hauterkrankungen sind ernährungstherapeutisch behandelbar.

Sehr häufig sind Auslöser Allergien wie z.B. Kontaktallergien aber auch Allergien gegen Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder Nahrungsmittel.

Einige Stoffwechselerkrankungen wie die Zuckerkrankheit, bestimmte Fettstoffwechselstörungen oder eine Mangelernährung können mit Juckreiz der Haut und Hautveränderungen einher gehen. 

Es empfiehlt sich in jedem Fall eine Überprüfung Ihrer Ernährung und Stoffwechselsituation. 

Perubalsam-Allergie

Perubalsam (Balsamum peruvianum) ist eine dunkelbraune ölige Flüssigkeit von vanilleartigem Geruch und kratzendem, schwach bitterem Geschmack, die durch Anräuchern der von Rinde befreiten 10-jährigen Balsambäumen nach Beendigung der Regenzeit gewonnen wird.

Er findet Verwendung in der Medizin als Wundheilmittel (5–20 %) in Salben, Hämorrhoidenzäpfchen, sowie in der Parfümerie als fixierende Komponente, um warme Süße zu vermitteln. Manchmal wird er als Räucherwerk verwendet, vor allem, wenn echter Weihrauch schwer erhältlich oder zu teuer ist. Der dabei entstehende Duft erinnert entfernt an Schokolade. Allerdings reizt der Rauch des Balsams stark die Atemwege und löst schnell heftiges Husten aus.

Die Kosmetikrichtlinie der EU verbietet seit Juli 2005 den Einsatz von Perubalsam als Duftinhaltsstoff wegen häufig auftretenden Kontaktallergien. Die Parfümhersteller verwenden an seiner Stelle das als unbedenklich geltende Perubalsamöl, das durch Destillation aus dem Balsam gewonnen wird.

In Hauttestungen (Epicutantests) findet sich häufig eine Kontaktallergie gegen Perubalsam. Häufig werden dann auf kleinen Merkblättern dem Patienten Richtlinien zur Ernährung mitgegeben.

Diese können im Einzelfall sinnvoll sein, sollten jedoch immer vor Einhaltung einer Diät auf ihre Relevanz überprüft werden.